Thursday, February 14, 2013

Casablanca - ein Nachtrag


Ich habe in letzter Zeit wenig geschrieben. Der Grund dafür ist einerseits Zeitmangel, andererseits aber auch diese furchtbare Onscreen-Tastatur des Tablets. Auf ihr schreibt es sich einfach nicht so gut ...

Jetzt muss ich aber noch einige Eindrücke von Casablanca loswerden ...
Das wahre Casalanca hat überhaupt nichts von dem Flair, das man sich so vorstellt. Mit dem Film hat die Stadt natürlich überhaupt nichts gemeinsam. Der wurde zur Gänze in den Studios von Hollywood gedreht. Das echte Casablanca ist - wenn man hinter die Kulissen schaut - ärmlich und verfallen. Gleich beim großen Hafen liegt die Medina. Beim Betreten findet man noch großzügig ausgestattete Geschäfte mit reichlicher Auswahl. Je weiter man aber in die Medina eindringt, desto ärmlicher werden die Geschäfte, desto verfallener werden die Gebäude und die Straßen. Manche Stände verkaufen überhaupt nur Sachen, die man bei uns nicht einmal mehr im Müll findet. Dazu kommt an manchem Stellen ein Geruch, der vermuten lässt, dass es hier nicht einmal eine Abwasserentsorgung gibt.

Als wir dann schließlich die Medina verlassen und dem Meer entlang in Richtung Rick's Cafe gehen, sind auch hier die Straßen in viel schlechterem Zustand, als wir sie bei unserem letzten Besuch vor ein paar Jahren in Erinnerung haben.
Rick's Cafe wurde 2004 von Kathi Krieger eröffnet. Sie ist eine ehemalige Angestellte der amerikanischen Botschaft in Casablanca, die die Idee hatte, das berühmte Cafe von Rick, aus dem Film Casablanca, nachzubauen.

Schon der Eingang ist diametral zur Umgebung. Bewacht von einem streng blickenden Security, betritt man nun eine völlig andere Welt. Alles ist im Stil des Films eingerichtet, man wird ständig von sehr aufmerksamen Personal umsorgt und man fühlt sich wie in einer anderen Welt. Von den Einwohnern Casablancas wird sich wahrscheinlich nur eine handvoll diese Oase leisten können.
Kathi Krieger hat volle Arbeit geleistet. Der richtige Ort, um an seinem fünzigsten Geburtstag zu dinieren. Nach einem wirklich gutem Essen machen wir noch eine Runde durchs Cafe. Im sehr geräumigen ersten Stock gibt es noch einen Raum mit Bar in dem non stop der Film Casablanca läuft. Zu Mittag leider nur Musik vom Band, dafür wenigstens stilvoll, zum restlichen Ambiente passend. Abends hätten wir live Klaviermusik gehabt.
Um 80 Euro ärmer verlassen wir schließlich die amerikanische Hollywood-Oase und wandern in der warmen Mittagssonne Richtung Hafen.

Das Wetter hier auch zu dieser Jahreszeit ist schon recht erträglich ;). Wo es in der Früh noch ein wenig frisch war, ist es jetzt angenehm warm und die Sonnenstrahlen erzeugen eine angenehme Wärme auf der Haut.

Spät abends - gegen 22 Uhr - verlassen wir dann Casablanca und fahren auf den offenen Atlantik hinaus. Einen ganzen Tag und zwei Nächte werden wir unterwegs sein, bis wir Santa Cruz de Tenerife erreichen werden.

No comments:

Post a Comment